Atelier Ines Rosemarie Geister
Atelier Ines Rosemarie Geister

Gutta Cavat Lapidem

Artikel aus der August 2005 Ausgabe des Vierländer Boten

Historisches Spiel

Gutta Cavat Lapidem - (Steter Tropfen höhlt den Stein)


Bild "cutta-cavat-lapidem.JPG"


Neuengamme (ig) – Wie uns aus verlässlichen Kreisen bekannt wurde, gehen Gerüchte um, sie sollen von der Schmuckmacherin aus dem Schmuckmacherhaus stammen, dass in der Nähe des Neuengammer Gemeindehauses eine Gruppe von Germanen gesichtet worden sei. Ein vorsorglich vom Präfekten des Römischen Lagers geschickter Spähtrupp bestätigte, dass sich tatsächlich Germanen unweit des Römischen Lagers aufhalten. Nun gilt es jedoch bei der weiteren Vorgehensweise zu berücksichtigen, dass es den Germanen nicht verboten ist, ins Römische Reich zu kommen und Handel zu betreiben. Dieses jedoch sollte geprüft und die Germanen vorsorglich registriert werden.


Ausgangspunkt des Spieles, das in Neuengamme unter dem diesjährigen Titel „Gutta Cavat Lapidem – Der Tropfen höhlt den Stein“ steht, ist eine historische Situation aus dem Jahr 243.

In diesem Jahr soll es schwere Auseinandersetzungen an der Nordgrenze des Römischen Reiches am Limes gegeben haben. In einer Gegend, die früher Dekumatland hieß, so sagt man, sollen diese Auseinandersetzungen besonders stark gewesen sein, und kurze Zeit später wurde dieses Land ganz aufgegeben.


Das Spiel, in dem jeder Teilnehmer eine eigene Figur darstellt, soll dazu dienen, die Gedanken, wie es hätte gewesen sein könnte, in dem Handeln des Einzelnen darzustellen. So gibt es im Römischen Lager neben einer aus zwei Kontubernien bestehenden Legion auch das oben bereits erwähnte Schmuckmacherhaus, eine Münzgießerei, eine Taverne, eine Bäckerei, ein Theater, aber auch, was ganz wichtig für Gespräche unter Geschäftsleuten ist, die größte Therme weit und breit, in der Massagen und Fußbäder angeboten werden und die ein Ort der Entspannung und der Lustbarkeiten ist. Natürlich gehört diese Therme dem reichsten Mann am Ort. Unterstützt werden die Römer im Kampf auch von einer kleinen Gruppe Söldner.


Jeder Bereich hat seine eigene Struktur, in denen die Mitspieler ihre eigene Wünsche, ihre Ideen und ihre Phantasie thematisieren können. Das unterscheidet sich jeweils von Figur zu Figur.


Die große Idee des Spieles ist, mit der Gegenwart umzugehen, zu wissen, woher man kommt und auch ein Bewusstsein davon zu haben, dass es eine Vergangenheit gibt und eine Zukunft. Dieses Spiel ist eine Form, Geschichte darzustellen. So, wie man im Museum die Geschichte zeigen kann, oder ein Sachbuch oder Roman darüber schreiben kann, so kann man diese auch spielen. Durch das eigene Tun, das eigene Fühlen und durch das eigene Leben sollen die Teilnehmer sich die Geschichte aneignen.


Eine tolle Idee, die eine ganze Woche dauert und hoffentlich nächstes Jahr erneut stattfinden wird. Salve


© 2005 Ines Geister